Haus Fünf

Schmerwitz in Brandenburg wagt ein Experiment: Für mehrere Monate ziehen geflüchtete Medienschaffende aus Kriegs- und Krisengebieten weltweit in ein Haus am Dorfrand. Zum Jahresende stimmen die Einwohner ab. Dürfen die Neuen bleiben

Am Ortsrand von Schmerwitz steht ein großes weißes Gebäude. Die Alten erinnern sich, dass hier früher die Kampfgruppen schliefen, die die DDR im Dorf ausbilden ließ. Sie nennen es: Haus Fünf. Für den Landkreis Potsdam- Mittelmark ist es eine Gemeinschaftsunterkunft. Und die Geflüchteten, die seit einem halben Jahr in dem Haus leben, sagen: Zuhause.

Das Haus mit den vielen Namen ist ein nüchterner, 50 Meter langer Kasten, etwas mehr als 100 Zimmer auf vier Stockwerken. Doppelverglaste Fenster, Linoleum, weiße Wände. Das Gebäude ist geschmückt, bald ist Weihnachten.

I am nervous. I hope they’ll … I mean, I hope we will have a good vote at the end. And I hope that they are happy with what we are doing here.

Es ist der 12. Dezember. Heute endet die Probezeit für das Projekt und die Bewohner des Hauses. Sechs Monate haben die Schmerwitzer dem Exile Media Hub gegeben. Jetzt stimmt das Dorf ab: Dürfen die Geflüchteten bleiben?

No, I don’t want to think about negative things. As you know, yeah, I had enough negative things in my life. Then I want to have a hope for everything.

Jean Rouh und Sareh Oveysi legen Weihnachtsplätzchen auf Teller, füllen Kaffeekannen mit Glühwein; und warten auf die Menschen aus dem Dorf.

After the elections two months ago, it shows that Schmerwitz has voted for AFD. Not all of Schmerwitz, but many people at Schmerwitz voted for AFD. And that made me nervous. And maybe because of that, I’m nervous now.

… vollständige Reportage hören (Deutschlandfunk — Feature)

February 4, 2025 · Brandenburg · Deutschlandfunk · Audio


Nervenkrieg