Etwa 1000 Afghaninnen und Afghanen sind in einem Hotel an der albanischen Adriaküste untergebracht. Darunter viele Journalisten, die eine Exil-Redaktion aufbauen wollen, um das zu berichten, was ihre Kollegen in Afghanistan nicht mehr dürfen.
Ein Strand an der Adriaküste Albaniens. Das Meer ist sanft heute und spült nur in kleinen Wellen über den Sand. Entlang des Ufers ziehen sich mehrstöckige Hotelbauten. Wie eine Mauer aus pastellfarben gestrichenem Beton, die sich erst am Horizont verliert. Klein sehen dagegen die Menschen aus, die in Dutzenden Grüppchen entlang der Strandpromenade schlendern.
„Jeden Nachmittag und jeden Abend laufen die Migranten hier auf und ab“, meint Faisal Karimi. Wenn er von Migranten spricht, meint er auch sich selbst: „Es hilft beim Nachdenken und es ist gut, um sich auszutauschen, um mit der Familie und Freunden zu sprechen. Nach dem Mittagessen spaziere ich mit meiner Frau, am Nachmittag dann mit Kollegen. Mindestens zwei, drei Stunden laufen wir gemeinsam.“
Der 37-Jährige stammt aus Afghanistan. In der abkühlenden Herbstluft zieht er seine schwarze Lederjacke enger um die Schultern, der Wind zerrt an seinem dünnen Haar.
Karimi ist Journalist und einer von mehr als 1000 Afghaninnen und Afghanen, die die albanische Regierung hier an der Küste des Landes untergebracht hat. Nach dem Fall der alten Regierung und der Machtübernahme der Taliban, haben Karimi und die anderen Geflüchteten in Shëngjin ein temporäres Zuhause in einem der vielen Hotels gefunden, die es in dem kleinen Küstenort gibt.
… vollständige Reportage hören (Deutschlandfunk Kultur — Weltzeit)